Ihr Lieben,
bitte erlaubt mir noch ein schnelles Wort zur Wahl von Donald Trump.
Ja, das Unfassbare ist passiert und als Allererste haben Orban und Netanjahu gejubelt. Ich finde, die drei passen zusammen, ihre menschlichen Qualitäten sind unübersehbar:
1 / Die absolute Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben.
2 / Ihr warme Willkommenskultur allen Nicht-Amerikanern, allen Nicht-Juden und allen Nicht-Ungarn gegenüber.
3 / Ihr rastloser Kampf für Wahrheit und Transparenz. (Allen dreien sitzen Korruptionsverfahren im Nacken.)
Nun, je älter ich werde, desto weniger kapiere ich. So wie jetzt. So bitte ich die Frauen (und Männer) dieser Welt mir das zu erklären: Warum wählen viele Millionen amerikanischer Frauen und viele Millionen amerikanischer Männer einen Mann, der – abgesehen von all seinen anderen kriminellen Aktivitäten – offiziell wegen Vergewaltigung verurteilt wurde?
Stimmt also der Satz der Amerikanerin Erica Jong:
Vox populi – vox Rindvieh?
Oder weiß jemand eine andere Erklärung für diese moralische Bankrotterklärung.
Wie immer bin ich überfordert.
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Die Augsburger Allgemeine hat um ein paar Fragen zur Zeitumstellung gebeten, hier sind sie:
Wie würde Sie eine geschenkte Stunde am liebsten füllen?
AA: Mit „leben“, natürlich. Mit was denn sonst? Pennen? Das kann ich, wenn ich tot bin – Ewigkeiten lang.
Was ist Ihre schönste Stunde am Tag?
AA: Das kommt darauf an, was ich tue. Wenn ich allein bin und arbeite (schreibe), dann sind es die Augenblicke, in denen ich fünf gelungene Sätze schaffe. Die schweben, die leidlich so klingen, wie sie sollen.
Wann dauert für Sie eine Stunde am längsten, wann vergeht sie am schnellsten?
AA: Wenn sie mir nicht gelingen. Dann liege ich mit dem Kopf auf der Schreibtischplatte und mein Hirn muss schuften. Zäh, ganz zäh. Und am schnellten ist die Zeit weg – nur ein Beispiel –. wenn ich jemandem zuhöre, der kluges Zeug redet. Einer Frau oder einem Mann, die mein Leben bereichern. Ich will jeden Abend ein bisschen weniger ignorant ins Bett gehen.
Haben Sie eine besondere Stunde im Leben erlebt, an die Sie sich immer erinnern werden?
AA: Was für eine trübe Tasse wäre ich, hätte ich nicht 1001 Stunden, die mich bis an Ende meiner Tage begleiten. Ich habe sie alle in meinem Kopf und auf der Festplatte meines Mac abgespeichert.
Vergehen die Stunden mit dem Alter schneller?
AA: Na klar, man wird noch geiziger mit seiner Zeit. „Time waits waits for no man“ las ich auf einer Hauswand in Liberia. Die Zeit ist gnadenlos demokratisch. Mich jagt jeden Tag die scheußliche Angst, dass ich auf meinem Sterbebett in Tränen ausbreche. Weil ich mein Leben vertrödelt habe.
Wann vergessen Sie die Zeit?
AA: Nie, ich lebe mit der Stoppuhr in der Hand – wohl eine Berufskrankheit. Auch in anstrengenden Situationen schaue ich auf die Uhr. Ich mags, wenn ich am nächsten Tag in mein Tagebuch schreiben kann: „Um 16.37 Uhr sah ich einen ungeheuer Dicken den Champs-Elysées überqueren. Er schnaufte geräuschvoll. Ich war in Sorge, ob seine geschätzten 160 Kilo, rechtzeitig das Trottoir erreichen würden. Aber ja. Er lächelte.“
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Es gibt einen neuen Podcast, mit Kristian Thees, dem einen, dem Unvergleichlichen.
Titel
Für einen Moment Master oft he Universe
Link:
https://open.spotify.com/show/2f1GsC7wsyW4uYyHcoU3hw?si=abfb3976c7b94d49
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Ps: Wie angedroht wird die „große Fotostrecke AA“ fortgesetzt.
Hier sitze ich mitten im Licht. Ein klarer Hinweis auf meine spätere Kindheit und Jugend, haha.
Ich danke euch, herzlich, Andreas.