Ihr Lieben,

in zehn und einem Tag, 28/09, kommt das Buch – „Morning has broken – Leben Reisen Schreiben“ – auf den Markt. (Für die Lesungen in Tübingen und Herrenberg wurde vorausgeliefert, ausnahmsweise.) Irgendwie bin ich jetzt froh, wie eine Schwangere, die endlich das Kind zur Welt bringen will. Nun hat der Stress ein Ende, jetzt kann ich mich um das nächste Kind, sorry, Buch kümmern.

 

Okay, die Begeisterung über das letzte Foto – AA auf dem Weg zum Mister Germany – war so enorm, dass ich nochmals nachlegen muss. Doch da immer mehr Weicheier unter uns leben, die zarten „Snowfakes“, muss hier eine Triggerwarnung stehen: Achtung, der Anblick meines rechten Bizeps kann zu Traumatisierungen führen. Von den Auswirkungen einer Re-Traumatisierung gar nicht zu reden.

Ich sags wieder: Am 28.9.23 werde ich um genau 20 Uhr DIE EINE Frage stellen. Und der oder die mit der schnellsten richtigen Antwort, darf nach Paris, haha. Ein heiteres Spiel, sonst nichts. Jeder Mensch, der hier die letzten Wochen meine Posts aufmerksam gelesen hat, kann die Frage beantworten. Antworten nur über die Mailadresse, die auf meiner Website steht. Wer gewinnt, bekommt bei Ankunft 200 Euro cash für Transport und Hotel, plus ein Abendessen, plus die elegante, durch und durch unechte Breitling.

 

Ich danke euch, herzlich, Andreas / www.andreas-altmann.com

 

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Ps1: Es gibt einen neuen Podcast mit Kristian Thees vom SWR3, dem Unersetzlichen. (Kann sein, dass der PC erst morgen drin ist, alles nicht so wichtig.)

 

Titel:

„Der entführte Bruder (Paris/ Mexiko)“

 

Link:

https://www.swr3.de/wir/audio-reihen/die-welt-von-a-bis-a-100.html

 

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Ps2: Ganz unten stehen die Lesetermine, jetzt mit den notwendigen Details.

 

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Hier neue Textauszüge aus „Morning has broken / Leben Reisen Schreiben“.

 

Zum Thema „Leben“ (aus dem Kapitel „LOB DER HÖFLICHKEIT“)

 

…. Ich erinnere mich an ein Interview mit einem Berliner Psychotherapeuten. Sein Spezialgebiet war die Behandlung von Männern, die bei Ausbruch ihrer cholerischen Wut gewalttätig wurden. Meist gegenüber ihren Freundinnen, ihren Frauen. Der Psychologe war der Überzeugung, dass ein Mensch sich im Laufe seines Lebens einen „Werkzeugkasten“ anschaffen sollte: voller (emotionaler) Instrumente, die man – je nach der gegebenen Situation – einsetzt. Es braucht eine ganze Reihe verschiedener „Techniken“, um mit den oft delikaten Herausforderungen des Alltags fertig zu werden. Der Therapeut zitierte ein japanisches Sprichwort: „Wenn dein einziges Werkzeug ein Hammer ist, sieht alles wie ein Nagel aus.“ Diese Männer, diese Faustkämpfer, sind mangelhaft ausgerüstet, meinte er. Nur ein Hammer steht ihnen zur Verfügung, und die alleinige Alternative für sie heißt folglich ausholen und draufhauen.

 

(…)

 

„…. Zum Abschluss will ich eine Geschichte erzählen, als „Aphrodisiaka“ gedacht. Nicht zur erotischen Luststeigerung, sondern als Mittel, um das zu steigern, was man in der englischen Sprache social grace nennt. „Soziale Anmut“, was für ein smartes Konzept.

   Es passierte in Nowosibirsk, irgendwo in Sibirien, knapp 3000 Kilometer östlich von Moskau. Ich war auf der Durchreise von Berlin nach Wladiwostok – mit der Transsibirischen Eisenbahn. Es gibt wohl keinen Zug, in dem man unbekümmerter Leute kennenlernt. Die Reise dauert Tage und Tage, die Kabinen liegen direkt nebeneinander und man trifft sich immer im selben Restaurant.

   Valentin, der Russe, der als Beamter in die Provinz strafversetzt wurde, hatte genug Wodka an Bord geschafft, um uns alle bei Laune zu halten. Mein Lieblingsmensch aber war Drake, der Kanadier, der aus der Türkei ein viertel Kilo (!) grünen Türken, allerfeinstes Haschisch, nach Russland geschmuggelt hatte. Er und ich wussten sogleich, wie tapfer er war, hatten wir doch beide „Midnight Express“ gesehen, den Schocker von Alan Parker: die wahre Geschichte von Billy Hayes, einem Amerikaner, der am Flughafen von Istanbul mit Dope erwischt und zu 30 (!) Jahren Haft verurteilt wurde. Und erst nach Verrat, Folter und Verlegung in ein Irrenhaus entkommen konnte. Denn er nahm den „Midnight Express“, das Insiderwort für Flucht. Wie aus dem Wasser gezogen, verließ man den Kinosaal.

  Natürlich lud mich Drake zu einer „session“ ein, verschloss sorgfältig die Tür, brach einen Riegel von dem harten, flachen Teil und formte zwei fingerdicke Klumpen. Und wir zündeten sie an und inhalierten mit offenem Mund den göttlichen Rauch. Verstärkt wurde diese Stunde der Dämmerung durch den Blick aus dem Fenster, vor dem der Zauber der russischen Taiga vorbeizog. Innerhalb von Minuten waren wir high – so lupenrein der Stoff, mit nichts gestreckt, ja, reines tadelloses Gift. Wir mutierten zu unaufhörlich kichernden Kindsköpfen, die nach oben auf die Gepäckträger krabbelten. Und dort haltlos bis in die späte Nacht weiterkicherten.

  Nein, das war nicht die entscheidende Szene von wegen Höflichkeit, sie war nur das Vorspiel, herrliches Vorspiel – aber noch keine Sensation.

   Die kam, als wir am nächsten Vormittag in Nowosibirsk ankamen. Längerer Aufenthalt. Das Personal verstaute frische Nahrungsmittel in der Küche, Reinigungstrupps zogen durch die Gänge, neue Passagiere stiegen zu. Das dauerte, denn hier waren sie mit Tonnen von Gepäck unterwegs, mit Koffern à la sozialistischer Realismus und kubikmeterdicken Kisten.

  Alles wäre nach Plan verlaufen, hätten wir nicht plötzlich Kinder gesehen, die mit prächtigem Eis, Fruchteis, an uns vorbeischlenderten. Und Zino, Weltreisender, Grieche und eine Seele von Mensch, sich anbot, ein paar Portionen zu holen. Trotz unserer Warnungen – das Gebäude lag über zweihundert Meter weit weg und Menschengedränge überall – lief er los.

   Es kam, wie es kommen musste. Keine fünf Minuten waren vergangen, und die Pfeife des Schaffners schrillte. Erster Hinweis auf die baldige Abfahrt. Augenblicke später ertönte das zweite Schrillen, kurz darauf das dritte. Und kein Zino, nirgends. Wir riefen seinen Namen, gestikulierten, nichts.

   Dann setzte sich die Transsib in Bewegung. Und jetzt tauchte der Kopf von Zino auf. Wir lehnten uns aus den Fenstern und feuerten ihn an, den Helden mit den Rieseneistüten in beiden Händen: während die Lok Fahrt aufnahm, und wir – angesichts der Ausweglosigkeit der Situation – Zino brüllend zu verstehen gaben, doch das verdammte Eis fallen zu lassen.

    Mindestens dreißig Sekunden ging das so, so lange, denn hier war kein runaway trainunterwegs, sondern ein behäbiges Alteisen auf Rädern: Zino, der ambulante Eismann, spurtete tatsächlich bis vor auf die Höhe unseres Wagons, war aber partout nicht willens – ein Heiliger eben –, die Last abzuwerfen und in die von uns offen gehaltene Tür zu springen.

  So geschah das Wunder von Nowosibirsk. Ein Deus ex Machina trat auf, in Gestalt von Valentin, der den skurrilen Vorgang ebenfalls verfolgt hatte, ja, bereits angeheitert war vom Lauf der Dinge und ein paar Schlucken aus der Wodkaflasche. Und nun seelenruhig auf den Hebel der Notbremse zuging und kräftig daran zog, es laut quietschte und der Zug zum Stehen kam. Zino stieg ein und überreichte uns mit dem Lächeln eines Siegers das Eis. Was für ein Kerl! Was für ein Grieche!

   Ach ja, der Schaffner kam, eher schlecht gelaunt. Da ich mich ein bisschen im Land auskannte, hatte ich schon einen 20-Dollar-Schein bereitgelegt. Und sorgte für eine diskrete Übergabe. Ein Akt reinster Selbstverständlichkeit. Damit war die Sache erledigt, es ruckelte wieder und weiter ging es in den fernsten Osten.

  Diese Geschichte steht – Stichwort Höflichkeit, Stichwort Freundlichkeit, Stichwort Hilfsbereitschaft – ganz oben auf meiner Hitliste. Alles kam da zusammen: Heiterkeit, Großzügigkeit, Witz, Bewunderung und so eine lässige, unaufgeregte Chuzpe. Und die Freundschaft zwischen Fremden, die sich vorher nie begegnet waren. Ein Glückstag, ganz unvergleichlich.“

 

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Zum Thema „Reisen“ (aus „Beruf Reisen – 82 Behauptungen“):

 

„Was tun? Das Einzige, was so ein Unternehmen – noch ein Buch veröffentlichen – rechtfertigt: Der Reporter wirft einen eigenmächtigen, auch provozierenden Blick auf alles, was ihm über den Weg läuft. Auf alles, was an ihm vorbeizieht, was ihn entflammt und mitreißt, was ihn heulen lässt und bitter sein, auf alles, was seine Begabung zur Menschenliebe und Freundschaft weckt, was seine Wut und Verachtung provoziert, auf alles eben, was (weltwachen) Menschen gemeinsam ist: die Neugier auf das Leben anderer.“

 

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Zum Thema „Schreiben“ (aus „Wunder Sprache – 73 Annäherungsversuche“):

 

„Ist Sprache nicht ein Wunder menschlicher Erfindungsgabe? Ein paar Seiten Papier voller Buchstaben sind imstande, zu gleicher Zeit stille Einkehr und brausende Stürme hervorzurufen. Kein anderes Medium sieht so unscheinbar aus und birgt nebenbei so viele Sprengköpfe. Die hochgehen, sobald man das Ende eines Satzes erreicht hat, ja, die einmal als haltloses Gelächter rausplatzen, einmal wie kleine Erleuchtungen blinken, einmal unsere Augen vor Ergriffenheit überschwemmen.“

 

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Lesungen

 

Ziethen – 3/6/2023 (passé)

Stuttgart – 28/06/2023 (passé)

Reinheim – 9/7/2023 (passé)

Tübingen / 24.9.2023

Herrenberg / 25.9.2023

Hachenburg / 10.10.2023

Herbrechtingen / 19.10.2023

München / 20.10.2023

Ziethen / 13.11.2023

Berlin / 14.11.2023

Erfurt / 15.11.2023

Hamburg / 16.11.2023

Reisbach (Bayern) / 17.11.2023

Stuttgart / 17.1.2024

Salzgitter / 9.3.2023

 

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Tübingen / 24.9.2023 / 15 Uhr

 

Tübinger Bücherfest

 

Lesung aus:

 

„Morning has broken / Leben Reisen Schreiben” / Piper Verlag

 

Innenhof des Bürgerheims

Schmiedtorstraße 2

72070 Tübingen

 

Moderation Bernadette Schoog

 

Reservierungen: https://tuebingerbuecherfest.reservix.de/tickets/veranstaltung/reihe/buecherfest-2023/404828?page=3

 

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Herrenberg / 25.9.2023 / 19.30 Uhr

 

Lesung aus:

 

Morning has broken / Lesen Reisen Schreiben

Gebrauchsanweisung für das Leben

Gebrauchsanweisung Heimat

 

Buchhandlung Schäufele

Bronngasse 16

71083 Herrenberg.

 

 

Reservierungen: Tel 07032 / 92.07.50.

 

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Hachenburg / 10.10. 2023 / 19.30 Uhr

 

Lesung aus:

 

„Morning has broken – Leben Reisen Schreiben“

+

„Sucht nach Leben – Geschichten von unterwegs“

 

Cinexx Hachenburg

Nisterstraße 4

57627 Hachenburg

 

Reservierungen:

Cinexx (auch online)

+

hähnelsche buchhandlung, info@haehnelbuch.de und  Tel 02662 / 7518

 

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Herbrechtingen / 19.10.2023 / 19 Uhr

 

Lesung aus:

 

„Morning has broken / Leben Reisen Schreiben” / Piper Verlag

 

Kulturzentrum Kloster Herbrechtingen

Eselsburger Straße 8

89542 Herbrechtingen

 

Reservierungen: Tel 0732 / 4/955-1351 +  buecherei@kulturzentrum-kloster.de

 

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München / 20.10.2023 / 20 Uhr

 

Lesung aus:

 

“Morning has broken / Leben Reisen Schreiben” / Piper Verlag

 

Globetrotter Ausrüstung

Isartorplatz 8-10

80331 München

 

Reservierungen:  Tel 089 / 44.45.55.70.

 

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Ziethen / 13.11.2023 / 19 Uhr

 

Lesung aus:

 

„Morning has broken / Leben Reisen Schreiben” / Piper Verlag

 

Kunstraum Ziethen

Dorfstraße 9

17390 Ziethen

 

Reservierungen: Tel 0151 / 29.13.42.35. / e-weinhold@hotmail.de

 

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Berlin / 14.11.2023 / 20 Uhr

 

Lesung aus:

 

“Morning has broken / Leben Reisen Schreiben” / Piper Verlag

 

Pfefferberg Theater

(in Zusammenarbeit mit der Thalia Buchhandlung)

Schönhauser Allee 176,

10119 Berlin

 

Reservierungen:

https://secure.billeto.net/basket/event/39/952110261

+

Abendkasse

 

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Erfurt / 15.11.2023 / 20.15 Uhr

 

Lesung aus:

 

“Morning has broken / Leben Reisen Schreiben” / Piper Verlag

 

Buchhandlung Peterknecht

Anger 51

99084 Erfurt

 

Reservierungen:  0361 / 24.40.60.

 

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Hamburg / 16.11.2023 / 20 Uhr

 

Lesung aus:

 

„Morning has broken / Leben Reisen Schreiben” / Piper Verlag

 

Dr. Götze Land & Karte

Alstertor 14-18

20095 Hamburg

 

Reservierungen: 040 / 357-4630

 

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Reisbach (Bayern) / 17.11.2023 / 18 Uhr

 

Lesung aus:

„Morning has broken – Leben Reisen – Schreiben“

 

Gasthaus zur Post

Steinberger Berg 2

94419 Reisbach

 

Reservierungen:

https://www.andrerseits.info/events/andreas-altmann-lesung-duo-boef.html

 

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Stuttgart / 17.1.2024

 

Details folgen noch

 

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Salzgitter / 9.3.2024 / 19.30 Uhr

 

Lesung aus:

 

„Morning has broken / Leben Reisen Schreiben“ / Piper Verlag

 

Kniestedter Kirche

Braunschweiger Str. 133

38259 Salzgitter-Bad

 

Reservierungen: Tel 05341 / 8393752 und literaturbuero@stadt.salzgitter.de